Zählen die Stunden des Schlafs vor Mitternacht doppelt? Fakten und Fabeln
Es wird oft behauptet, dass die Schlafstunden vor Mitternacht doppelt zählen, was bedeuten würde, dass frühes Schlafengehen zu besserer Erholung führt. Aber ist das wirklich wahr? Schauen wir uns diesen Mythos einmal genauer an.
Es stimmt zwar, dass der Zeitpunkt des Schlafs wichtig ist, aber das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Das hat mit Ihrem Schlafzyklus zu tun und damit, ob Sie ein Morgen- oder Abendmensch sind.
Der Schlaf besteht aus mehreren Zyklen von etwa 90 Minuten Dauer, die jeweils aus zwei Phasen bestehen: Tiefschlaf und REM-Schlaf (Rapid Eye Movement). Die ersten vier Stunden des Schlafs sind hauptsächlich dem Tiefschlaf gewidmet, der für die körperliche und geistige Erholung unerlässlich ist. Diese Phase wird auch als Kernschlaf bezeichnet und ist unabhängig davon, ob sie vor oder nach Mitternacht stattfindet, von entscheidender Bedeutung.
Der REM-Schlaf, der für die Erholung weniger wichtig ist, variiert je nach Tageszeit. In den frühen Morgenstunden ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass der REM-Schlaf aufgrund der niedrigeren Körpertemperatur länger dauert. Das kann bedeuten, dass Menschen, die spät zu Bett gehen, aber morgens schlafen, mehr REM-Schlaf erleben. Dies gilt jedoch nicht für Menschen am Morgen und am Abend, deren Körpertemperatur zu unterschiedlichen Zeiten schwankt.
Morgenmenschen profitieren also davon, früh ins Bett zu gehen, um ihren normalen Schlafrhythmus beizubehalten, während Abendmenschen mehr Flexibilität haben. Es geht also nicht um die konkreten Stunden vor oder nach Mitternacht, sondern darum, die eigenen Schlafbedürfnisse und den eigenen Rhythmus zu verstehen.
Kurz gesagt: Auch wenn die Stunden vor Mitternacht nicht unbedingt doppelt zählen, ist es für eine gute Nachtruhe entscheidend, einen gleichmäßigen Schlafrhythmus zu finden, der zu Ihrem natürlichen Zyklus und Ihren Bedürfnissen passt.
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